BITNACHT

Aus meiner Sammlung: Drucker MPS 801

05/07/2022

Als ich in den frühen 80ern meinen C64 bekommen habe, da reichte das Geld nicht immer für die empfohlene Hardware. So hatte ich eine preiswertere Datasette und später einen Seikosha SP 180 VC als Drucker. Während die Datasette sich in der Benutzung von der Commodore 1531 kaum unterschied (sie hatte ein weniger elegantes Gehäuse), war es beim Drucker schon ein bisschen anders: Der rechte Rand schien bei Geos einfach nicht zu passen. Es fehlte ein Teil des Textes oder Bildes. Bei The Newsroom war hingegen alles OK. Der schuldige — so glaubte ich damals — war bestimmt der Druckertreiber, der nur mit dem Original so richtig passte.

Ein Freund von mir hatte den Commodore MPS 801 und eine neuere Version von Geos und klagte nie über irgendwelche Probleme. Was mich damals sehr wunderte, war dass der MPS 801 keinen Abdruckhebel an der Walze hat. Während ich mit meinem Seikosha also auf normalem Schreibmaschinen und Kopiererpapier drucken konnte, ist es für die Benutzung des Commodore Druckers notwenig, dass man einen Stapel Endlospapier mit Lochrand für den Traktoreinzug hat.

Ein Blatt Endlospapier ist nach dem Abtrennen der Perforierten Teile fast einen Zentimeter länger, als DIN A4, aber genau so breit.

Als ich bei EBay einen voll funktionstüchtigen MPS 801 fand, konnte ich — lange nachdem ich meinen Seikosha verkauft hatte ­— nicht widerstehen. Das liegt nicht zuletzt an der heute ein wenig klobig wirkenden Bauform, die damals eher futuristisch wirkte.

Während ich in den 80ern meine Praktikumsmappe mit Geos drucken konnte, habe ich heute allerdings keinen guten Vorwand finden können, den MPS 801 einmal sinnvoll einzusetzen. Nicht nur leere Farbbänder und die Geräuschkulisse lassen modernere Drucker attraktiver wirken. Trotzdem ist der Commodore ein schönes Sammlerobjekt.