Amiga Mäuse neu entdeckt

Projekt: Retromaus

Sonntag, 20 Februar 2011:

Die Maus - im Zeitalter des Multitouch hat sie viel von ihrem Nimbus verloren. Was in den 80ern zu einer Revolution geworden war ist nun oft eine unbeachtete Beilage, oder eine Form und farblose Hässlichkeit von Microsoft, Razer oder Logitech. Mit tausenden von DPI und mehr Schaltern, als ich Finger an der Hand habe (Naja, nicht ganz).

Dabei war alles einmal so schön. Damals gab es Mäuse in allen Farben - aber meistens in Beige, in allen Formen - aber tendenziell rechteckig. Nun wird jeder Verkäufer bestätigen können, dass die Mäuse von Heute in jeder Hinsicht besser sind als die Kugelroller des letzten Jahrtausends, aber wenn man nicht ein ganz spezielles Programm benutzt, das auf eine dritte Taste oder ein Horizontales Rollrad angewiesen ist, bleiben die Vorzüge von neuen wie alten Mäusen vor allem eins: Geschmackssache.

Mich jedenfalls verwunderte es, dass augenscheinlich nur sehr wenige Menschen ein Interesse zeigten, ihre alten Amiga-Mäuse mit einem aktuellen Computer benutzen zu wollen. Während es bei PS/2 an praktisch jeder Straßenecke einen Adapter auf USB zu geben scheint, sucht man nach einem ähnlichen Gerät für den Joystickport vergeblich: die meisten unterstützen tatsächlich nur Joysticks und keine Mäuse, oder funktionieren genau anders herum (z.B. Cocolino).

Nun liegt bei mir im Schrank ja immer noch dieses ungenutzte Arduino-Board (vergl. Bitnacht am 31.1.). Was liegt also näher, als sich dem Thema selbst zu widmen? Für mich wäre das das erste Hardwareprojekt überhaupt. Nicht einmal eine simple Blinkschaltung habe ich bisher gebaut. Folglich sind meine Hoffnungen auf Erfolg etwas gebremst.

Auf die Schultern von Riesen kann ich mich aber stellen, denn wie es scheint gibt es schon eine Arduino-Bibliothek, die sich speziell dem HID-Teil des USB-Protokolls widmet. Hier muss ich die RAD also nicht neu erfinden. Auch eine passende Schaltung, mit der ein USB-Port angeschlossen werden kann existiert.

Was die Ansteuerung der Joystick Schnittstelle angeht, lasse ich Google links liegen und gehe vor, wie in den 80ern:

• In einem Buch wird nachgelesen, was es über den Joystick-Port zu wissen gibt.
• Ein Programm (auf C64 oder Plus4) wird erstellt, um die gewonnenen Erkenntnisse zu überprüfen.

Dann geht es aber weiter wie heute üblich:

• Wie USB funktioniert ist im Netz ausreichend dokumentiert. z.B. USB in a nutshell
• Es gibt eine Reihe von USB-Projekten bei denen man abschauen kann. Etwa eine C64-USB-Tastatur.
• Die notwendigen Bauteile für einen Anschluss an ein Arduino lassen sich am besten über das Netz ermitteln und bestellen.
• Einen Lötkurs findet man z.B. beim Make Magazin.
• Die Schaltung für den USB-Adapter gibt es hier.
• Beide Schaltungsteile müssen ordentlich getestet werden.
• Die zugehörige Arduino-Bibliothek ist diese.
• Schlussendlich fehlt noch das eigentliche Programm.

Das ist natürlich eine ganze Menge Arbeit und ich denke, dass mich dieses Projekt vermutlich ein halbes Jahr beschäftigen wird. Aber, hey! Ich fange heute damit an.