Ich habe die anderen beiden Spiele der Bild- und Tonfabrik links liegen lassen, denn der Humor machte mich skeptisch. Puzzlespiele mit zu viel Humor - wie beispielsweise Simon the Sorcerer - finde ich oft zu schwierig, weil ich nicht auf so absurde Ideen komme. Day of the Tentacle war diesbezüglich auch schon grenzwertig.
Jetzt hat besagtes Studio das Spiel »Trüberbrook« herausgebracht und das erscheint mir eine bessere Balance zwischen Ernst und Humor zu haben. Tatsächlich war ich sogar überrascht, dass Angelruten wirklich zum Angeln und Bierdeckel für wackelnde Tische benutzt werden sollen. Aber ganz so logisch bleibt es leider nicht.
Technisch ist das Spiel deshalb interessant, weil hier handgefertigte Dioramen dreidimensional digitalisiert wurden, um die Schauplätze für das Spiel zu gestalten. Den Preis von fast 30€ und der Download von 2,3 Gigabyte muss man dabei in Kauf (no pun intended) nehmen.
Amüsamter Weise heisst das Spiel im Mac App-Store - weil die Spalte zu schmal ist „Trüberbro ok“. Nachdem die ersten Versionen wohl größere Performance-Probleme hatten (zumindest, wenn man den Reviews glauben mag), spielt sich diese Version in HD auf einem aktuellen iMac flüssig. Allerdings nicht in voller 5k-Auflösung. Letztere wird zur Diashow, was aber nicht so bedeutend ist, weil die Texturen in 5k nicht scharf, sonder verwaschen wirken.
Noch habe ich Trüberbrook nicht durchgespielt, deswegen erlaube ich mir hier noch kein finales Fazit. In der ersten Spielstunde ist das Game auf jeden Fall amüsant und atmosphärisch stimmig.
UPDATE: Im weiteren Verlauf entwickelt sich die Geschichte allerdings nicht so richtig. Was zunächst wie eine Reise in die Vergangenheit scheint, bleibt oberflächlich und man hat den Eindruck, in einer hastig produzierten Dr. Who folge gelandet zu sein. Zwar bleibt die Spannung, was wohl die Auflösung sein mag, aber während man bei Firewatch und Thimbleweed Park oft noch hier und da länger verweilen möchte, will man Trüberbrook nur so schnell wie möglich verlassen, weil es einfach nicht besonders viel zu entdecken gibt.