Der Mandalorianer und Disney+
Das hat sich gelohnt: Seit dem 24. haben wir Disney+ und schauen es momentan ausschließlich über das Apple TV. Vom Mandalorianer haben wir jetzt die dritte Episode geschaut. Zeit für ein Resümee.
Western und Science-Fiction zu kombinieren ist mittlerweile etabliert. Der Genre-Mix funktioniert bei „The Mandalorian“ hervorragend. Der schmissige Soundtrack lässt vergessen, dass der Kopfgeldjäger Helm statt Hut trägt und keine Sporen hat. Ein Baby mit Zauberkräften muss beschützt werden - so die Story. Mit modernster Tricktechnik und mehr Star-Wars-Feeling als in den letzten drei Kinofilmen spielt sich die Serie bei Disney+ ganz nach vorne. Aber es ist die Art, wie die Geschichte erzählt wird, die uns am besten gefällt.
Aber der Mandalorianer ist beileibe nicht das einzige Kleinod auf Disney+. Mehr noch als bei Prime oder Netflix findet man auf Anhieb dutzende Klassiker und auch einige interessante neue Sachen. Es sind so viele sehenswerte Filme und Serien dabei, dass ich mich schwertue überhaupt eine Aufzählung zu beginnen. Kritiker mögen behaupten, es sei zu viel „heile Welt“ in den Disney-Filmen und vermeintlich spannendere Kost bevorzugen, aber für mich ist das Repertoire – gerade in der Kombination mit TV+ – genau richtig.
Große und kleine Geschichten
Gehen die kleinen Geschichten zu oft verloren? Viele Autoren wollen ein großes Werk schaffen. Sie denken an epische Erzählungen, wie die von J.R.R. Tolkien. Fernsehserien und Kinoreihen ziehen sich über Jahre hinweg und fesseln Millionen von Zuschauern. Aber nicht jede Idee hat die Kraft und Breite, die es braucht, um eine solche Ausdehnung zu erreichen.
Auch Freizeitautoren, wie ein Bekannter von mir, arbeiten oft an umfangreichen Sagas, dabei ist eine Kurzgeschichte zwischendurch sicherlich schon mehr Arbeit als genug. Während Soziale Netzwerke mit dem Meme den Aphorismus neu erfunden haben, erreichen kurze, einzeln stehende Werke kaum größere Beachtung. Dabei würde es mich wundern, wenn es davon nicht eine unglaubliche Menge gäbe, oder zumindest das Potenzial dafür.
Hätte Van Gogh kein einziges Bild außer „Sternennacht“ gemalt, würden wir ihn heute kennen? Wäre zumindest das Bild bekannt? Gäbe es heute noch Texte von Christian Morgenstern, wenn sie nicht in Sammelbänden erschienen wären? Eine Aufnahme, die ich gerne mag, ist die Live-Version von Doro Peschs „Rare Diamond“, bei dem es nicht um Kunst oder Literatur geht. Aber die Vorstellung, dass es da draußen etwas Außergewöhnliches gibt, dass nur entdeckt werden will, ist in der vernetzten Gesellschaft umso schöner.