iMac als HDMI-Monitor oder Fernseher
Wer einen iMac hat (oder auch nur ein Laptop, das groß genug ist) fragt sich vielleicht, ob er wirklich noch einen weiteren Bildschirm braucht. Der Platzverbrauch, die Anschaffungskosten - kann man sich das nicht sparen?
Man kann! In diesem Moment teste ich ein kleines Gerät, das ich für ca. 65€ auf Amazon gekauft habe. Es übersetzt das HDMI-Signal in einen Audio- und einen Video-Stream und sendet beides an den Mac, als wäre es eine Webcam. Es gibt noch andere Hersteller solcher Capture-Adapter, aber ich habe nur das eine ausprobiert, das mir zuerst über den Weg lief.
Natürlich braucht man ein Programm um die beiden Streams abzuspielen. Auf dem Mac kann man dafür den mitgelieferten QuickTime Player benutzen: Im Menü „Ablage“ kann man „Neue Videoaufnahme“ auswählen und anschließend neben dem roten Startkopf das USB-Gerät als Audio- und Videoquelle auswählen. Jetzt braucht man nur noch die Lautstärke anzuheben und das Fenster zu vergrößern. (Die Aufnahme muss man natürlich nicht starten - es sei denn, man möchte das Gesehene abspeichern.)
Nach ein paar Minuten Benutzung hatte ich einen Aussetzer und musste die Verbindung manuell neu herstellen. Das war allerdings nicht mit QuickTime. Mit dem QuickTime Player habe ich soeben über eine Stunde ohne Unterbrechungen einen Film ansehen können. Gelegentlich gab es aber eine Sekunde, in der das Bild kurz flackerte. Trotzdem erachte ich den Capture-Adapter als Praxistauglich.
UPDATE: Man muss aber beachten, dass das Bild mit etwas Verzögerung ankommt. Für Hand-Auge-Koordination (wie bei Computerspielen) ist dieses Gerät nicht geeignet.
Apple Arcade für den Mac
Ich konnte es dann doch nicht lassen. Jetzt, wo auch die Mac-Spiele für Arcade erschienen sind, wollte ich doch einmal wissen, wie gut die so auf einem iMac 5k mit Competition Joysticks laufen. Mac-Spiele sind seltener als iPad-Spiele, also könnte Apple Arcade doch noch einen Mehrwert bieten.
Das erste Problem: Anscheinend bekommt man keinen zweiten Probemonat, auch wenn man den ersten nach nur zwei Tagen gekündigt hat. Ärgerlich, aber meine Neugier ist mir 5€ wert.
Das zweite Problem folgt schnell. Weil ich Jenny LeClue ja bereits in der GOG-Version auf der Platte hatte, verschob ich das Binary kurzerhand in den User-Ordner und begann mit der Installation der Arcade-Version. Was mich gleich etwas stutzig machte war, dass ich in Launchpad jetzt keine zwei Icons sah. Oh my! Habe ich jetzt meine GOG-Version überschrieben? Ja, da hilft nur noch die Zeitmaschine (Time Machine Backup). Leider bietet auch die Arcade-Version keine Joystick-Steuerung. Beide Versionen scheinen mir identisch zu sein.
Außerdem habe ich natürlich auch einen Blick auf andere Spiele gewagt: Zuerst war da „Lifeslide“, ein Spiel, das mich an das legendäre Glider erinnerte. Hier funktioniert mein Joystick! Leider ist das technisch nicht berauschend. Es gibt Tearing-Artefakte, selbst wenn man die Auflösung reduziert. Außerdem zieht die Steuerung etwas nach, was bei einem Papierflieger aber vielleicht normal ist.
Dann probieren wir doch einmal das Spiel aus, das auf der Apple Arcade-Werbung immer als erstes zu sehen ist: „Sayonara Wild Hearts“. Für Erwachsene ist das Spiel eigentlich zu grell und simpel (und vielleicht etwas zu feministisch?). Es funktioniert auch nur mit der Tastatur, aber hier stimmt die Performance. Alles ist rasend schnell und es gibt keine Ruckler oder Artefakte, die das Auge stören. Weil es aber wirklich etwas zu wild ist, kann ich es trotzdem nicht empfehlen.