Sherlock Holmes und Computer? Vor ein paar Wochen wollte ich mal wieder einen kurzen Comic-Strip zeichnen und hatte eine Idee: Ich könnte Sherlock Holmes einen Computer geben. Aber hatte schon jemand anderer diese grandiose Idee? Natürlich. Mit Google fand ich heraus, dass es zwei Bücher zu dem Thema gibt. Das eine ist ein Buch mit Programmen in Basic, das andere ist das gleiche Buch aber mit Pascal Quellcode. Ersteres - Elementary Basic von Henry Ledgard und Andrew Singer - war leichter zu bekommen.
Die Illustrationen in dem Buch sind bis auf die erste alles klassische Bilder, die man aus den populären Geschichten kennt. Aber in der Einleitung gibt es ein Bild der Analytical Engine. Tatsächlich hätte Holmes eine solche Maschine besitzen können, aber in den Details ist das Buch hier nicht ganz stimmig.
Im Wesentlichen handelt es sich um eine Einführung in die Programmierung, die im Gewand einer Sammlung von Kriminalgeschichten daher kommt. Hier wird nicht die Programmiersprache mit ihrem logischen Aufbau und ihrer Syntax in den Vordergrund gestellt. Vielmehr wird hier explorativ von einem mehr oder weniger übersichtlichen Beispiel begonnen und erst im Anhang eine formale Grammatik angegeben. Immer wieder werden Krimi-Elemente aufgenommen, aber selten führen sie all zu weit von dem Kern der Darstellung fort.
Zwar habe ich das Buch bislang nur überflogen, aber es scheint, dass es den Autoren wirklich gelungen ist, ein lesenswertes Buch zu erstellen, in dem nicht nur einfachste Grundlagen, sondern eine ordentliche Basis für ernsthafte Programmierung gelegt wird, ohne dabei den Spaß zu verlieren, den die abenteuerlichen Erzählungen über den Detektiv aus der Baker Street 221b mit sich bringen. Ich werde in den folgenden Sommertagen unter dem Kirschbaum gewiss noch die eine oder andere Seite in Ruhe lesen wollen.