König Fussball: Ted Lasso und die Hoffnung
Gestern lief die letzte Episode der ersten Staffel von Apples Comedy-Serie „Ted Lasso“. Ich war sehr skeptisch, als ich den ersten Trailer sah, aber meine anfängliche Skepsis wich schnell der Begeisterung.
Die Serie glänzt mit vielen liebenswerten Charakteren. Niemand ist nur der „dumme August“ und niemand ganz ernst zu nehmen. Zum einen ist da der Titelheld T. Lasso (Jason Sudeikis), der als Fremder in England und in völliger Unkenntnis der Sportart die Position des Trainers in einem Fussbalverein erhalten hat. Natürlich erwarten alle, dass er scheitert. Aber es kommt überwiegend anders. Nicht weil er Glück hat, sondern weil er gut daran ist, Menschen subtil zu motivieren. Sudeikis gibt Lasso über weite Strecken als unverwüstlichen Optimisten, der aber auch seine dunklen Stunden kennt.
Mindestens zwei der Darsteller sind auch gleichzeitig Autoren der Serie. Einer davon ist der Comedian Brett Goldstein. Er spielt Roy Kent, den grantigen, wortkargen Fussballspieler, der zu alt geworden ist, um 90 Minuten auf der Höhe des Geschehens mitzuspielen. Goldstein selbst redet so gerne über Filme, dass er seinen eigenen Podcast macht. Mittlerweile gibt es 115 Episoden von „Films To Be Buried With“.
Besonders hervorzuheben ist der leichte Ton der Serie. Zwar manifestieren sich immer wieder ernste Konflikte in der Erzählung, aber wenn eine Lösung nicht im Fokus steht, dann wird das Drama nicht unnötig ausgedehnt, sondern es geht (beinahe wie im echten Leben) einfach irgendwie weiter. Diese Herangehensweise kennen wir schon von einer anderen, ebenso empfehlenswerten Serie bei TV+: Mythic Quest, in der auch Lasso-Hauptdarsteller Sudeikis eine der Hauptfiguren spielt.