Jetzt ist es soweit: Neun Jahre lang haben wir die Fernsehserie Game of Thrones verfolgt und zwölf Jahre The Big Bang Theory gesehen. In dieser Woche haben wir jeweils die letzte aller Folgen auf unserem Bildschirm gehabt - keine einzige haben wir verpasst. Und keine andere Serie wird den Platz dieser beiden bei uns einnehmen.
Dabei könnten sie unterschiedlicher nicht sein: BBT erzählt über Akademiker, die nie so richtig erwachsen werden. Es ist eine humorvolle Serie, die im Hier und Jetzt spielt. In BBT haben viele Stars als Gastrolle bekommen, in der sie sich selbst spielen: Carrie Fisher, Summer Glau, Sarah Michelle Gellar, Adam West, Wil Wheaton, Mark Hamill, Nathan Fillion, William Shatner, Steve Wozniak, James Earl Jones und sogar Steven Hawking hatten einen Auftritt.
GOT dagegen spielt in einer phantastischen Welt des Mittelalters, in der Drachen ebenso beheimatet sind, wie Unsterbliche und Riesen. Obwohl das „Lied von Eis und Feuer“ (wie die Bücher auf denen die Serie basiert betitelt sind) scheinbar kürzer war, ist die Lücke, die es hinterlässt, größer als die der geistreichen Sitcom.
Daeneris und Khaleesi sind heute fast normale Mädchennamen und mit den Helden der Geschichte sind auch ihre Darsteller zu Superstars geworden. Game of Thrones hat Maßstäbe gesetzt, was Produktion und Kunstfertigkeit angeht. Aber für die Zuschauer ging es in erster Linie nicht um die brillanten Aufnahmen, sauberen Trickeffekte, herausragenden Stunts und die meisterhafte Filmmusik: Wir haben mit Tyrion von der Mauer geschaut, mit Jon die Wildlinge kennengelernt, mit Brienne Winterfell zurückerobert und mit Hodor die Tür aufgehalten. Nun ist die Geschichte vorbei und wir fühlen uns plötzlich allein mit uns selbst und unseren Gedanken.